Die Bandbreite unserer Pächter:innen, Mieter:innen und Geschäftspartner:innen ist groß. In kurzen Porträts möchten wir einige von ihnen vorstellen.
Das Spargelgut Diedersdorf, Landkreis Teltow-Fläming, ist ein Familienbetrieb. Angebaut werden Spargel, Erdbeeren, Kartoffeln und Weihnachtsbäume. Kund:innen können selbst ernten, die frischen Feldfrüchte im Hofladen kaufen oder im Restaurant genießen, ihren Weihnachtsbaum in der Plantage schlagen. Kurz vor Beginn der Spargelernte sprachen wir mit dem Geschäftsführer Marc Hoffmann.
Herr Hoffmann, Ihre Familie ist seit fast 30 Jahren Pächter der Berliner Stadtgüter. Wie sind Sie damals gestartet?
Mein Vater hat 1996/1997 mit der Bewirtschaftung der Flächen angefangen. Das waren anfangs 80 Hektar, auf denen wir sukzessive Spargel angebaut haben. Die erste Ernte war 1999/2000, den Spargel haben wir auch damals schon direkt vom Hof aus verkauft. Parallel zu meinem Gartenbau-Studium in Osnabrück habe ich bereits im Betrieb mitgewirkt.
Von den Stadtgütern haben Sie aktuell rund 127 Hektar Fläche gepachtet. Bewirtschaften Sie weitere Flächen?
Wir haben noch etwas Wald und Land und sind an einem Heidelbeerpark beteiligt.

Ihr Angebot ist breit, der Besuch auf dem Spargelgut lohnt gleich mehrmals im Jahr. Neben dem klassischen Hofladen und einem Marktstand laden Sie auch zur Selbsternte ein und haben ein Restaurant, das nach dem Farm-to-Table-Prinzip die Ernte vom Acker auf den Teller bringt. Welche Idee steckt dahinter?
Die Berliner Stadtgüter sind nicht die günstigsten Verpächter [lacht], da muss man auch ein bisschen Geld erwirtschaften. Mit der Gastro haben wir 2006 angefangen. Das Restaurant ist für viele Kunden ein guter Anlass, uns zu besuchen und auf dem Hof dann auch gleich einzukaufen. Die Kartoffeln und der Weihnachtsbaumverkauf kamen später dazu.
Speziell die Kartoffelselbsternte freut die älteren Kunden, die als Kinder noch selber Kartoffeln gebuddelt haben.
Kinder lernen dabei, wie die Kartoffel wächst und wie sie geerntet wird. Hier arbeiten wir viel mit Kindergärten aus der Region zusammen. Die Kindergruppen kommen zu uns und haben einen schönen Tag auf dem Hof. Die Leute nehmen all diese Angebote sehr gut an. Unser Hauptgeschäft ist aber der Verkauf von Spargel und Erdbeeren.
Sie beliefern auch den Großhandel?
Wir arbeiten mit einigen Großhändlern zusammen. Aber primär vermarkten wir unseren Spargel und unsere Erdbeeren direkt über unseren Hofladen und unseren Spargelstand in Großziethen. Zudem beliefern wir in der Saison mit unserer eigenen Fahrzeugflotte viele Edeka- und Rewe-Märkte im Umkreis von 25 km direkt. Des Weiteren kaufen viele Restaurants bei uns ein.


Sie sind auf saisonale Arbeitskräfte angewiesen. Wer arbeitet bei Ihnen?
Bei uns arbeiten ca. 100 deutsche Angestellte, darunter auch viele Schüler und Studenten aus der Region. Zusätzlich beschäftigten wir in der Spargel- und Erdbeersaison ungefähr 130 Saisonarbeitnehmer aus Polen und Rumänien. Für unsere Arbeiter aus dem Ausland haben wir auf dem Gelände eine massive Unterkunft gebaut. Dadurch haben die Angestellten einen kurzen Arbeitsweg.
Ich spreche auch Rumänisch und Polnisch, das ist natürlich gut für die Verständigung.
Wir kochen jeden Tag frisch für unsere Mitarbeiter, wir kümmern uns um alles, wie z. B. Arzttermine, Behördengänge etc. Die meisten unserer Erntehelfer und auch der deutschen Mitarbeiter kommen jedes Jahr wieder. Manche Erntehelfer sind bereits seit 25 Jahren bei uns. Oft werden wir zu Familienfeiern, wie z. B. Hochzeiten, nach Polen und Rumänien eingeladen.
2024 sind die Erträge von Spargel und Erdbeeren in Brandenburg zurückgegangen. Wie war das bei Ihnen?
Beim Spargel war die Erntemenge konstant. Bei Erdbeeren sind die Erträge in 2024 witterungsbedingt etwas niedriger ausgefallen.
Ende März, Anfang April startet die neue Saison?
Ja. Wir freuen uns schon darauf. Und auch auf das Wiedersehen mit unseren Kunden und Mitarbeitern.
Vielen Dank für das Gespräch!
Fotos: Spargelgut Diedersdorf

