DEZEMBER 2025

Pächter:innen im Porträt: Das Birkenbäumchen in Hobrechtsfelde

Die Bandbreite unserer Pächter:innen, Mieter:innen und Geschäftspartner:innen ist groß. In kurzen Porträts stellen wir einige vor.

Der Montessori-Waldkindergarten Birkenbäumchen e. V. hat im November 2025 seinen 20. Geburtstag gefeiert. Mit vielen Gründungsmitgliedern und -kindern, Chor, Kuchenbüfett und rund 280 Gästen. Der Kindergarten hat Gebäude und Flächen auf dem ehemaligen Stadtgut Hobrechtsfelde in der Gemeinde Panketal gemietet. Jens Franke, Vorsitzender des Trägervereins, im Gespräch über eine engagierte Gründung mit anhaltendem Erfolg.

Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum! Wie kam es zur Gründung des Birkenbäumchens?
Anja Gehrke, unsere jetzige pädagogische Leitung, hatte 2005 die Idee, zusammen mit einigen Mitstreitern eine Wald-Kita zu gründen und die Montessori-Pädagogik mit der Wald-Pädagogik zu kombinieren. So wurde mit viel Engagement der Montessori-Waldkindergarten „Birkenbäumchen“ geboren. Panketal wuchs damals, junge Familien zogen her, Baugebiete wurden erschlossen, es gab also einen großen Bedarf an Kitaplätzen. Auf die Gebäude der Berliner Stadtgüter machte uns eine Projektmanagerin des Landkreises Barnim aufmerksam.

Was zeichnet das pädagogische Konzept aus?
Das ist die Kombination aus zwei Konzepten: der Montessori- und der Wald-Pädagogik. Das lässt sich thematisch wirklich gut miteinander verbinden und ist in dieser Form sehr selten. Der Gedanke von Maria Montessori, Kinder beim Selbstlernprozess begleitend zu unterstützen, passt gut zum In-der-Natur-Sein.

Die Kinder können sich draußen ganz ungezwungen bewegen und die Natur ist voller Möglichkeiten für Selbsterfahrung, Spiel, Forschen und Lernen.

Wie viele Kinder sind aktuell im Birkenbäumchen?
Wir haben eine Betriebserlaubnis für 41 Kinder. In diesem Jahr waren durchschnittlich 39 Plätze belegt – einer der höchsten Jahresdurchschnitte bisher. Unser Einzugsgebiet erstreckt sich über Panketal bis nach Bernau und Wandlitz.

Wie wichtig ist die Lage der Kita?
Sehr wichtig. Die Lage ist perfekt, die Natur beginnt vor der Tür. Die Kinder sind spätestens um 8 Uhr draußen im Landschaftspark und können dort die Natur und die Jahreszeiten hautnah erleben. Nachmittags sind sie oftmals im Garten des Kinderhauses.

Bekommen die Kinder die Geschichte der Landschaft vermittelt?
Ja, das machen wir, natürlich altersgerecht. Für die Kinder ist das sehr interessant. Es ist eine spannende und recht ungewöhnliche Landschaft, die die meisten vorher nicht kannten.

Später dann ist den Kindern jeder Weg, jeder Baum und jeder Stein vertraut.

Mittlerweile haben wir auch viele Kinder aus Hobrechtsfelde selbst. Das Dorf hatte einmal den Titel „hässlichstes Dorf Brandenburgs“. In den letzten Jahren hat es eine wahnsinnige Entwicklung durchgemacht und ist zum Schmuckstück geworden.

Auch die Kitagebäude wurden saniert?
Ja, es wurde sehr viel gemacht. Wir haben mehrere Gebäudeteile gemietet, die vorher unterschiedliche Nutzungen hatten. Das sind etwas über 200 m2 Gebäudefläche, dazu die Außenflächen, welche wir aus Eigenmitteln und mit Fördermitteln nach unseren Bedürfnissen kinderfreundlich gestaltet haben. In den letzten Jahren haben die Berliner Stadtgüter das Dach erneuert und die Fassade gedämmt. Wir haben hier eine wunderschöne alte Ziegelmauer, die gerade saniert wurde. Im letzten Jahr haben die Stadtgüter die Ölheizung gegen eine hochmoderne, wundervolle Hybrid-Heizungsanlage ausgetauscht. Wir haben eine Zisterne erhalten, mit dem Regenwasser können wir unseren Garten bewässern. Im nächsten Jahr soll es weitergehen. Wir arbeiten bei alldem eng mit den Stadtgütern zusammen.

Wie ist die Zusammenarbeit mit dem Eigentümer?
Wir haben einen sehr guten Draht zum Baubereich der Stadtgüter, auch zum zuständigen Vertragsmitarbeiter. Das sind kurze Wege und schnelle Entscheidungen. Das läuft wirklich klasse. Wir sind sehr froh, dass die Stadtgüter unser Vermieter sind. Der Fokus liegt nicht zwingend darauf, hier das maximale Geld herauszuziehen, sondern in einem sozial verträglichen Bereich zu bleiben. Als Kita in freier Trägerschaft könnte uns nichts Besseres passieren. Ich hoffe, dass wir noch viele weitere Jahre hier bleiben werden.

Vielen Dank für das Gespräch!

Hinweis: Der nächste Infonachmittag der Kita Birkenbäumchen e. V. findet am 28. Januar 2026, 16:30 Uhr, statt.

Fotos: Montessori-Waldkindergarten „Birkenbäumchen“ e. V.