Nachwuchssorgen der Schäferei Rüdersdorf
Rüdersdorf Ortsteil Tasdorf: Ein Gutshof so alt wie die Berliner Stadtgüter selbst. Im Jahr 1870 wurde er vor den Toren der Hauptstadt erbaut und ununterbrochen als Schäferei genutzt. Doch der seit über fünf Jahrzehnten am Standort tätige Schäfermeister Arno Laube hat Nachwuchssorgen. Es gibt kaum noch Jugendliche, die mit Tieren arbeiten wollen. Das Durchschnittsalter deutscher Erwerbsschäfer*innen liegt bei 64 Jahren.
Dagegen muss etwas getan werden! Zusammen mit der Interessengemeinschaft ,,Schäferei Rüdersdorf“ wurde deshalb am 11. Oktober ein erster Schafschnuppertag für die Kinder der DRK-Kita ,,Pusteblume“ organisiert.
„Wenn wir in unserer Gesellschaft einen ethischen und tierwohlgerechten Umgang mit unseren historischen Haustieren wollen, müssen wir unseren Kindern Gelegenheit geben, diese Tiere in einem artgerechten Umfeld zu erleben. Erst dann werden sie verstehen, welche Bedürfnisse Tiere haben, woher die wertvollen Produkte kommen, wie sie gewonnen werden und welche Bedeutung die Schafe für unsere Kulturlandschaft haben“, sagt die Kunsttherapeutin Andrea Rohrberg, die den Schnuppertag pädagogisch leitete.
Die Kinder konnten viele tolle Dinge über Schafe lernen, selber Wollkugeln für ein Mobile mit der Hand filzen, ausprobieren, wie eine Herde gehütet wird, und natürlich viel herumtollen und Schäfchen streicheln. Zufriedene, müde Kinder mit leuchtenden Augen kamen am Nachmittag des wunderbaren Herbsttags zurück in die Kita. Und wer weiß – vielleicht bringt diese Erfahrung das eine oder andere Kind dazu, den späteren Beruf in der Arbeit mit Schafen oder anderen Nutztieren zu suchen.