KOPOS-Projekt erforscht Zugang zu Land und Landwirtschaft an Modellprojekten. Berliner Unternehmen Tiny Farms ausgewählt.
Das Projekt KOPOS untersucht seit 2020 neue Kooperations- und Poolingmodelle für nachhaltige Landnutzung und Nahrungsversorgung im Stadt-Land-Verbund. Das Projekt mit einer Laufzeit von fünf Jahren befasst sich mit der Frage, wie eine stärkere Regionalisierung der Lebensmittelversorgung einen Beitrag leisten kann, umweltfreundliche und widerstandsfähigere Versorgungsstrukturen aufzubauen. Hierzu wird untersucht, wie Kooperations- und Poolingmodelle die gemeinsame Nutzung von Ressourcen – wie z. B. Produktionsmittel, Dienstleistungen, Flächen, Kapital, Netzwerke – erleichtern. In zwei Projektregionen werden diese Fragen vertieft analysiert: In Berlin-Brandenburg befasst sich KOPOS mit dem Zugang zu Flächen und ihrer Sicherung für eine nachhaltige landwirtschaftliche Nutzung. In Freiburg im Breisgau und Region wird an der Weiterentwicklung kurzer Wertschöpfungsketten gearbeitet.
Die BERLINER STADTGÜTER GmbH ist eine der Projektpartnerinnen auf der Ebene des Handlungsfeldes „Flächensicherung/Zugang zu Flächen“ in Berlin-Brandenburg und begleitet das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Forschungsprojekt von Beginn an.
Mittels eines öffentlichen Ausschreibungsverfahrens hat KOPOS jetzt gemeinsam mit externen Gutachter:innen pro Projektregion ein Modellprojekt ausgewählt. Anhand dieser beiden Projekte werden Lösungsansätze für regional spezifische Herausforderungen ausprobiert und auf Nachhaltigkeitseffekte hin getestet.
In der Projektregion Berlin-Brandenburg arbeitet das KOPOS-Team (koordiniert durch das Netzwerk Flächensicherung in Zusammenarbeit mit der BERLINER STADTGÜTER GmbH und dem Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF)) künftig mit den Tiny Farms zusammen. Das junge Berliner Unternehmen plant, ein Netzwerk an gepachteten Kleinst- und Splitterflächen zu einer virtuellen Großfarm zusammenzuschließen und durch die Ressourcenbündelung wettbewerbsfähig zu machen. Der Schlüssel bei diesem Geschäftsmodell liegt in der Bewirtschaftung durch Arbeitskräfte, die das Unternehmen in Eigenregie ausbildet und dazu befähigt, landwirtschaftlich unternehmerisch tätig zu sein. KOPOS wird das Modellprojekt bis zum Herbst 2024 forschend begleiten.
Für das KOPOS-Themenfeld der kurzen Wertschöpfungskette wurde in der Region Region ein Zusammenschluss des Großmarkts Freiburg, der Erzeugergemeinschaft „Biogemüse Südwest“ (EZG), der Gemeinde Rheinhausen sowie dem digitalen Angebots- und Nachfragesystem „nearbuy“ als Modellprojekt ausgewählt.
Weitere Informationen zu KOPOS und den ausgewählten Modellprojekten Tiny Farms (Berlin/Brandenburg) und dem Konsortium rund um den Großmarkt Freiburg (Freiburg im Breisgau/Region Südbaden) auf der Webseite zum Projekt.