Aus Acker wird artenreiche Natur
Berlin, 31.03.2021 – Wer derzeit die Berliner Stadtgrenze an der Osdorfer Straße überquert, fragt sich vielleicht: Was wird hier denn schon wieder gebaut? Sind das nicht Stadtgüterflächen? Und hieß es nicht mal, die BERLINER STADTGÜTER GmbH kümmert sich darum, dass die Flächen als Freiraum gesichert werden?
Das alles ist richtig, denn was heute noch wie eine Baustelle aussieht, wird bald eine abwechslungs- und artenreiche Landschaft sein. Nach und nach sollen auf einer 18,3 ha großen ehemaligen Ackerfläche unvermeidbare Eingriffe in Natur und Landschaft sowie in Lebensräume seltener Arten ausgeglichen werden, die durch das Wohnungsbauvorhaben „Neu Lichterfelde“ entstehen. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung einer biodiversen Weidelandschaft. Die landeseigene BERLINER STADTGÜTER GmbH stellte für dieses in Berlin und Brandenburg einzigartige Ausgleichsprojekt eine ihrer Flächen zur Verfügung.
Die Groth Gruppe baut auf einem nördlich angrenzenden, ehemaligen Truppenübungsplatz das neue Stadtquartier „Neu Lichterfelde“ mit rund 1.540 Miet- und Eigentumswohnungen, ca. 420 Reihenhäusern; Büros, Arztpraxen, Kindertagesstätten und einer Grundschule. Zusammen mit dem BUND Berlin realisiert die BERLINER STADTGÜTER GmbH die von der Groth Gruppe zu leistenden Ausgleich- und Ersatzmaßnahmen.
Die neu entstehende Weidelandschaft wird zahlreichen Arten, wie Zauneidechse, Wechselkröte und Singvögeln künftig ortsnah den Lebensraum bieten, der durch das Bauvorhaben verloren geht. Die naturschutzfachliche Planung dafür entwickelte das Planungsbüro Planwerkstadt.
Ende des letzten Jahres startete das Projekt mit vorbereitenden Bodenarbeiten, mit denen die Groth Gruppe auf der Ackerfläche eine vielförmige Geländestruktur geschaffen hat. Jetzt hat die BERLINER STADTGÜTER GmbH damit begonnen, Wiesen, Weiden und Staudensäume herzustellen. Das regionale Saatgut hat die BERLINER STADTGÜTER GmbH im vergangenen Jahr zusammen mit der Nagola Re GmbH und der Heudrusch GmbH unter anderem im Naturpark Nuthe Nieplitz und auf dem Tempelhofer Feld gesammelt. Im Herbst folgen dann die Pflanzung von Bäumen und Gehölzen sowie die Bepflanzung der Teichufer.
Die Pflege und langfristige Entwicklung der „Neuen Weidelandschaft“ übernimmt der BUND Berlin. Dabei spielen Pferde und eine sehr differenzierte händische Pflege eine zentrale Rolle. Projektverantwortliche dafür ist beim BUND Berlin Anne Loba, die bereits seit vielen Jahren erfolgreich das benachbarte Park-Range-Gelände zur Lichterfelder Weidelandschaft und als Hot-Spot der Artenvielfalt entwickelt hat. Die Pflege der „Neuen Weidelandschaft“ erfolgt nach den dort entwickelten Prinzipien.
Katrin Stary, Geschäftsführerin der BERLINER STADTGÜTER GmbH: „Wir freuen uns auf das spannende Projekt, bei dem wir gemeinsam mit unseren Partner:innen sowie vielen verschiedenen Expert:innen und Institutionen dafür sorgen werden, Tieren und Pflanzen einen hochwertigen Lebensraum zu sichern.“